Polo vor den Toren Berlins

Polo ist das Spiel der Könige

 

Wenn immer und überall gesagt wird, Polo sei das Spiel der Könige, wenn in der Presse meist nur von den High Society Events an Orten wie St. Moritz, St. Tropz und Windsor oder Aspen berichtet wird, dann muss der Betrachter doch unmissverständlich Polo mit Luxus, Champagner, teurer Markenkleidung und Uhren verbinden.

Ja, Polo ist ein Lifestyle, auf gut deutsch, ein Lebensstil, aber ein ganz anderer als er in der Öffentlichkeit vermarktet wird.  

 Mit den Worten vom Polopicknick Münster:  Polo ist

 

faster than hockey - rougher than rugby - sexier than golf

 

Was Polo für die meisten deutschen Polospieler wirklich bedeutet

 

In erster Hinsicht ist es ein Freiluftsport mit eigenen Pferden. Doch damit man überhaupt Polo spielen kann, benötigt man eben einen Poloplatz und der ist verdammt groß und sollte grün sein und Rasen haben. Nur wie sieht so eine Rasenfläche aus, wenn es einfach nicht regnen will? trocken und verdorrt, dabei wird der Platz doch täglich gesprengt, viele viele Liter Wasser mit großen Rasensprengern, am liebsten in den späten Abendstunden oder nachts.

 

Wenn es mal nicht so trocken ist wie dieses Jahr, dann wächst der Rasen auch. Wenn der Rasen zu lang ist, bleibt der Ball liegen und rollt nicht, das heißt also ein bis zweimal die Woche Rasenmähen, wer einen Garten hat, weiß wovon ich rede. Leider ist die Rasenfläche eines Poloplatzes etwas größer, als ein Garten, daher sitzt man dann auch - bei brütender Hitze - drei bis vier Stunden am Stück auf dem Traktor, damit der Rasen schön grün und gepflegt ist. Darum kümmert sich der Greenkeeper.

 

Polo ist ein Mannschaftssport, d.h. mehrere Spieler gehören in eine Mannschaft und man sollte gegen eine andere Mannschaft spielen. Polospieler steigen nicht, wie z.B. eine Fussballmanschaft, gemeinsam in den Bus und fahren zum nächsten Spiel, sie steigen in den Geländewagen, hängen den Pferdehänger an und fahren mit Sack und Pack einschließlich den diversen Vierbeinern, mindestens zwei gern auch mal mehr pro Spieler, zum nächsten befreundeten Poloclub, um sich mit Gleichgesinnten zu  messen.

 

work hard, play hard, feel hungry, feel tired, laugh with friends and team mates - a sport for the body and soul.

 

Vielerorts kümmern sich die Spieler persönlich vor und nach dem Spiel um die Pferde und wenn dann endlich im Stall alles erledigt ist, dann wird ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank geholt und der Grill wird angezündet, deftig gegessen und mit Freunden gelacht. - das ist der Polopark Berlin.

Nach all der täglichen Arbeit rund um die Pferde darf der eigentliche Sport nicht vergessen werden. Dieses Wochenende fanden sich wieder einmal 4 Mannschaften in Seeburg zusammen - zufällig waren in jedem Team je 2 weibliche Spielerin (!) - um das 1. Internationale Eröffnungsturnier in Seeburg auszufechten. Der Polopark Berlin startete erst vor gut 3 Monaten an dem neuen Standort in Seeburg vor den Toren Berlins mit dem aktiven Spielbetrieb. Nach einem kleinen "Pre-Opening" und der "Deutschen Jugend Meisterschaft" nunmehr mit dem 3. wichtigen Turnier der Berliner Polosaison.

Nach 3 heißen Spieltagen, bei denen jeder gegen jeden spielen musste, gewann das Team Ostseebad Seellin mit den Tschechinnen Juliana Pavel und Mona Scharf, sowie dem Berliner Josef Fiebich und dem Profi Comanche Gallardo ganz knapp vor dem Team vom Polopark Berlin mit Aitana Wegner, Jeanette Dieckmann, Torsten Geithner und Carlos Zalazar.

 

Wer Polo also einmal hautnah erleben möchte und einen Blick hinter die Kulissen des Sportes riskiert, der sollte einfach mal im Polopark vorbeisehen, spätestens zum nächsten Turnier im Oktober. Ganzjährig bietet der Polopark auch Polounterricht und Intensivkurse sowie Schnupperstunden an.