Maleitzke brilliert in Berlin

Berlin der Standort für Hallen Polo

Vom 19.-28. Januar findet in Berlin die weltgrößte Messe für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau, die Internationale Grüne Woche statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde am ersten Wochenende an 3 Tagen die 2. Arena Polo Masters in der Tierhalle mit 8 internationalen Mannschaften zu je 2 Polospielern ausgetragen. Um die Ausmaße der Grünen Woche etwas greifen zu können: am Sonntag, dem 3. Eröffnungstag wurde bereits um 13.30 Uhr der 100.000. Besucher begrüßt.

Natürlich brauchen wir uns nicht einzubilden, dass alle Messebesucher die Polospiele verfolgten, aber man kann sicher sein, an diesem Wochenende ein großes Publikum für unseren großartigen Sport erreicht zu haben.

Ken Kawamoto - ein Anwärter auf den Nachwuchsspieler des Jahres

Die Überraschung des Wochenendes war Ken Kawamoto aus Bayern. Der Schüler mit seinen 16 Jahren war der jüngste Teilnehmer des Turniers und spielte zusammen mit seinem Vater Joe Reinhardt für das Team Le Pomm.

Auch wenn sich das Team am ersten Spieltag nur knapp mit 17 zu 20 gegen das Team Kensington mit den Hamburgern Marc Aberle und Thomas Winter geschlagen geben mussten, kein anderes Team hat den Hamburgern einen solchen Kampf geboten und ein so enges Torergebnis erzielen können. Ken und Joe waren stark in der Abwehr sowie schnell im Angriff und ließen die Gegner in weiß selten ihre Spielzüge problemlos durchziehen. Schon am 2, Spieltag im Halbfinale um den B-Cup gegen die Berliner vom Team Wizard mit Daniela Röder-Thurk und Johan Funk-Gallardo ließen sie ihre Gegner weit hinter sich und erzielten ein Wahnsinns Ergebnis von 30 zu 6, In keinem anderen Spiel konnte die Marke der dreißig Tore geknackt werden. Sohn und Vater waren einfach ein unschlagbar gut eingespieltes Team und bestens beritten.

Doch am Final Sonntag zeigte der junge Ken seine wahre Größe und Kampfgeist im Spiel gegen das Team Baltic Polo Events mit Clarissa Marggraf und Christoph van Eupen. Wenn sein Vater einen Abschlag machen sollte, umkreiste er mit seinem Schimmel Pegasus beide Gegner wie ein Bordercollie die Schafe, unglaublich, wie der Junge alleine beide Gegner in Schach hielt und mit vollem Körpereinsatz abritt. Man merkte es dem Team an, sie wollten um jeden Preis den Pokal erringen. Es stand unentschieden im letzten Chucker, nur noch wenige Minuten zu spielen, als Clarissa Marggraf aufs Tor preschte, doch Ken mit vollem Einsatz das eigene Tor verteidigte, den Ball aus der Gefahrenzone rettete und selber in vollem Tempo gegen den Torpfosten knallte und vom Pferd fiel. Mit Schürfwunden an der Schulter stieg Ken unverzagt aufs Pferd, er war nicht aufzuhalten, um dann kurz darauf das entscheidende und letzte Tor dieser Partie zum 14 zu 13 zu schlagen. Die Zuschauer tobten vor Begeisterung! Ken definitiv in den Fußstapfen von deutschen Spielergrößen wie Patrik Maleitzke und Thomas Winter.

Wir freuen uns schon auf viele weitere Spiele mit ihm.

Thomas gegen Patrik, die Revanche von Kitzbühel?

Letztes Wochenende trafen beide deutschen Spitzenspieler im Schnee von Kitzbühel um den 3. Platz - sicherlich in anderer Mannschafts Zusammenstellung - auf einander. In Österreich konnte Patrik Maleitzke den 3. Platz erringen. Wie würde es im direkten Vergleich 2 gegen 2 auf dem Indoor Arena Platz aussehen?

Man sah es Thomas Winter vom ersten Chucker an, was ihn da am Sonntag in Berlin auf der Grünen Woche erwartete, damit hatte er nicht gerechnet. Am ersten Spieltag ein wirklich schöner Fight gegen das Familien Team von Le Pomm hart aber suverän mit 20 zu 17 gewonnen, so führte das Team Kensington International beim Halbfinale gegen Team Grüne Woche mit Susi Rosenkranz und Comanche Gallardo ebenfalls gekonnt durch die Chucker und mit einem Endergebnis von 17 zu 12 ins Finale.

Dort wartete das ebenfalls ungeschlagene Team des Pokalsponsors Ostseebad Seelin mit der Luxemburgerin Estelle Wagner und Patrik Maleitzke, ein nicht zu unterschätzendes Team, da Estelle viele Jahre mit Patrik zusammen auf seiner Anlage in Mühlen trainierte und spielte, auch wenn sie jetzt seit einiger Zeit ihre Pferde in Südfrankreich stehen hat. Ostseebad Sellin, ein Team das sich kennt und gut versteht.

Maleitzke setzte alles auf eine Karte und zog bereits im ersten Chucker einen Trumpf, ein Pferd, von unglaublicher Wendig- und Schnelligkeit, was Maleitzke auch bis zum Äußersten ausreizte. Die Zuschauer auf den Tribünen kamen bei diesem Spiel von Anfang an in den höchsten Polo Genuss und einen Einblick, wie schnell Polo auf Rasen sein könnte, so daß bereits im ersten Chucker, zwei Tore Vorgabe für Maleitze/Wagner 12 Tore geschossen wurde mit einem Endstand von 3 zu 11 für das Team in orange, Ostseebad Sellin. Die Weißen von Kensington fanden auch im zweiten Chucker nicht in ihren Spielfluss, doch konnten sie den Vormarsch von Maleitzke etwas  eindämmen mit 3 zu 17. Im dritten Chucker drehte Estelle auf und küsste einmal den Hallenboden, trotzdem erziele das Team Maleitzke/Wagner ein Ergebnis von 6 zu 24. Man merkte es, die Hamburger Winter und Aberle wollten dieses Spiel nicht kampflos aufgeben und spurteten durch den letzten und entscheidenden vierten Chucker um am Ende mit einem Ergebnis von 10 zu 29 den Pokal an Estelle Wagner und Patrik Maleitzke abgeben zu müssen. Trotz aller anscheinenden Überlegenheit, wenn man die Torergebnisse ansieht, man darf nicht vergessen, die Halle Indoor ist ein kurzes Spielfeld, wer beim Einwurf den Ball ergreift, kann bei einem spielerischen Können eines Maleitzke oder Winter mit wenigen Schlägen den Ball ins Tor bringen. 12 Tore in einem Chucker sind nicht unmöglich, was im Umkehrschluss bedeutet, ein Spiel ist jederzeit zu retten. Die Wendigkeit der Pferde ist hier noch ausschlaggebender, als auf Rasen und die Zuschauer, ja die Zuschauer sind voll auf ihre Kosten gekommen.