Polo in the United States
Von Horace A. Laffaye
Erschienen 2011
Hardcoverbuch, 18 x 26 cm,
393 Seiten,
ISBN-978-0786445271
Ist Masse klasse? In regelmäßigen Abständen bringt der gute Horace Laffaye historische Bücher über Polo raus. Angefangen bei der „Polo Encyclopedia“ aus 2004, die eigentlich mehr im Regal steht, als das man sie lesen will, dafür steht es im „Museum of Polo“ in Florida, USA, wo Herr Laffaye schließlich auch zum Verwaltungsrat gehört. Der Leser hört schon raus, ich bin nicht wirklich ein Fan von Hr. Laffaye und seinen Werken, aber sein viertes Buch, Polo in the United States hat mich überrascht.
Immer mal wieder denke ich darüber nach, dass man bei uns in Europa im Grunde wenig über Polo in den USA erfährt, kaum mehr als die Sieger einiger weniger Turniere, aber schon bei der Frage: wer ist Owen Rinehart oder aktuell der beste amerikanische Spieler, kommen wir ins Stocken. Da kommt ein Buch von jemandem, der mit dem Polomusseum verbandelt ist, also an der Quelle der Informationen sitzt, ganz recht.
Wer sich also für die Geschichte des Sports in Amerika interessiert, der wird mit diesem Buch fündig. Was die Vollständigkeit und Richtigkeit betrifft, kann ich mich nicht äußern, aber der Teil über die Frauen im Polo, hat mich persönlich vollauf zufrieden gestellt, Hut ab! Eine super übersichtliche Gliederung, Kapitel Fussnoten im Anhang und ein Stichwortverzeichnis zum Nachschlagen, machen das Werk sogar richtig händelbar, wenn man nicht gleich alles auf einmal lesen möchte.
Doch viel beeindruckender fand ich, und das rechne ich dem Autor hoch an, seine klaren Worte in den Kapiteln über „Geld im Polo“ und „Doping“ bzw „Die Frage nach Drogen“. Klar ist das Buch jetzt schon etwas in die Jahre gekommen, aber weiterhin zwei sehr heikle Themen, die in der Szene gern diskutiert werden, über die wir alle aber alle nicht in der Presse lesen möchten. Klare Worte darüber, wie Sponsoren bzw. Patron-Gelder die Handicapvergabe beeinflussen, naja und wie ehrgeizige Teams fleißig in den Ställen beeinflussen und solange keine Dopingkontrollen vorgenommen werden, es von der USPA weiterhin toleriert wird, da einfach viel zu viel Geld im Spiel ist.
Da bleibt nur zu sagen, schwere Lektüre, macht sich gut unter dem Weihnachtsbaum und später dann im Bücherregal. Ich hole es gern mal für Recherchen als Nachschlagewerk raus.
In diesem Sinne noch viel Spaß beim Polo und laßt die Bälle schön hoch fliegen.
als Taschenbuch
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