Oktoberfest und Beach Polo auf Rügen

Die deutsche Polo Saison neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu und viele Polofans trafen sich an der Ostsee in Sellin auf der schönen Insel Rügen zum Beach Polo. Was gibt es schöneres als ein entspanntes Wochenende mit der Familie am Strand? Klar ist im Herbst das Wetter manchmal auch durchwachsen, damit muss man rechnen an der Ostsee, aber die Spiele waren so heiß und rasant, dass Kälte weder bei Spielern noch bei Zuschauern wirklich aufkommen konnte.

 

Nick Sherring der Akrobat zu Pferd

 

Wie zu erwarten zeigte sich der erste Spieltag sehr unberechenbar. Der Südafrikaner, Nick Sherring, welcher auf Sylt schon eine unglaubliche Performance zeigte, erwies sich als der reinste Affe auf dem Pferd. Er erreichte eine Schläger-Spannweite, wie wir sie sonst nur von den Winter Brüdern gewohnt sind, was jedoch bei Nick zur Folge hatte, dass er mindestens einmal in jedem Spiel unfreiwillig vom Pferd steigen musste (schmunzel). Leider ging seine wirklich schön anzusehende Spieltechnik am Ende nicht ganz auf. Obwohl er unglaubliche Bälle in der Luft traf, wollte die kleine rote Kugel partout nicht zwischen die Torpfosten gehen. Am Ende zählen nicht die unvergesslichen Schläge und Hangeleien auf dem Pferd, sondern die Tore. Seine Teamkameradin, Marie Wendeln von Fricken, ansonsten im Polo Club Landsberg beheimatet, man sollte meinen die Bayern sind mittlerweile Wasserpolo gewohnt, gab ihr Polodebüt am Strand und unterstützte Nick, wo es nur ging. Auf jeden Fall hat es allen Spaß gemacht dieser Mannschaft zu zusehen, sehr sympathisch beide!

 

Die Winters kicken den Titelverteidiger raus

 

Am Freitag spielten sich die Brüder Christopher und Thomas Winter in die Qualifikationsrunde für den PRORA Solitaire Gold Cup und kickten somit den Titelverteidiger von Vorjahr Patrik Maleitzke und Rene Kleinlugenbelt, welche gemeinsam Anfang des Jahres schon Deutsche Beach Polo Meister am Timmendorfer Strand wurden. Niffy war eigentlich nur am Freitag für seinen Sohn eingesprungen, was jedoch alle Wetten auf die eventuellen Sieger des Turniers zunichte machte. Danke Niffy für diese wirklich unerwartete Wendung.

 

Anca hing am Anker

 

Und waren die Überraschungen am ersten Spieltag noch nicht ausreichend, so konnte uns der mit +7 höchstgehandicapte Spieler des Turniers, Eduardo Anca, welcher mittlerweile mit seiner Familie in Berlin wohnt, nicht überzeugen. Gegen das Duo in Orange mit Isabel Sobetzki und Lukas Sdrenka, welche ein ausgesprochen gut eingespieltes Team waren und denen man die gemeinsamen Spielerfahrungen am Strand anmerken konnte, konnte Anca nicht zu seinem Spiel finden. Es war nicht sein Tag, nicht seine Windrichtung und definitiv nicht sein Boden. Das für mich absolut Unwahrscheinliche musste geschehen, auch ein Eduardo Anca mit der ebenfalls auf Strandsand erfahrenen Spielerin Estelle Wagner verloren den ersten Spieltag und qualifizierten sich somit für den PRORA Solitaire Silver Cup.

 

Des einen Freud, des anderen Leid

 

Ehrlich gesagt war die diesjährige Handicap Spanne der gemeldeten Teams wirklich erstaunlich groß und die niedriger gehandicapten Teams hatten sich bestimmt gute Chancen im Silver Cup erhofft, während sich die vermeintlich besseren Teams für den Gold Cup qualifizieren sollten, aber der erste Spieltag strafte jede Erwartung eines Besseren. Alle Teams waren wild durchmischt worden, die Spielergebnisse des ersten Tages waren unerwartet und der Ausgang des letzten Tages konnte absolut nicht vorhergesehen werden. Ist das nicht die Spannung, die wir Zuschauer uns erhoffen? JAAAAA  Des einen Freud, des anderen Leid und in dem Sinne gingen die nächsten beide Tage spannend und rasant weiter.

Überraschender Wintereinbruch am 2. Spieltag

 

Ab Samstag spielte der erst 14 jährige Sohn von Christopher Winter, Julian Winter, kurz "July" genant mit seinem Onkel sein erstes Turnier überhaupt und dann gleich am Strand. Natürlich waren die Eltern stolz wie Bolle und mit Recht. Man muss dazu sagen, der kleine July ist auch von der Körpergröße ein echter Winter und man muss schon ein Winter sein, wenn man mit 14 Jahren sagen kann, man hätte schon 2 Jahre mit Polo wieder ausgesetzt, um erst vor kurzem wieder anzufangen. Ein echtes Naturtalent dieser July Winter, der hoffentlich nicht zu viel unter der Erwartungshaltung an ihn zu leiden hat. In Sellin hat er alle unsere Erwartung sogar mehr als übertroffen. Wahnsinn diese Backhander, die er geschlagen hat. Ich bin jetzt schon ein totaler Fan. Wo war er bei der Deutschen Jugend Polo Meisterschaft? Wenn July so weiter trainiert, dann bekommt Niklas Steinle große Konkurrenz  :-)

Es ist immer wieder schön so talentierten und begeisterten Nachwuchs sehen zu dürfen. Leute das war der Startschuss für eine bemerkenswerte Polokarriere, ich sag Euch das!

 

Als Fazit möchte ich abschließend noch bemerken, Beach Polo scheint ein guter Einstieg für die Nachwuchsspieler zu sein. Dieses Jahr waren wieder viele Teams mit jungen Spielern und Spielerinnen dabei und ich denke es hat allen sowohl während der Spiele als auch bei den Abendveranstaltungen gut gefallen. Insgesamt ein tolles Wochenende was sich gelohnt hat. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr! 

Und für alle Polomütter und -väter haltet schon mal Ausschau nach den Terminen für Jugendpolocamps, früh übt sich, wer ein Meister werden will!


Die Teams beim 7. Beach Polo in Sellin

Gold Cup

 

 

Team Gothaer Versicherung

Enno Hubertus Grams 0
Joaquin Copello +4

Team Wiessner Immobilien & Yachting/Polo & Style
Julian Wegert 0
Lukas Sdrenka +3


Team Hotel Bernstein/Rügen Domizile
Julian Winter  0
Thomas Winter +5

Team Baltic Bau/Sebago Sellin
Otto Blank 0
Philipp Sommer +2


Silver Cup

 

 

Team Prora Solitaire - Das Hotel
Estelle Wagner +1
Eduardo Anca +7

Team Toyota - Schütt & Ahrens/Ostseebad Sellin
Jeanette Diekmann 0
Comanche Gallardo +3


Team Lantz Fenster und Türen/Dohrmann AG


Rene Kleinlugtenbelt 0
Patrick Maleitzke +4

Team First Sellin/SGB Sicherheitsgruppe Berlin AG/von Poll Immobilien
Marie Isabel Wendeln von Fricken 0
Nick Sherring +2