Lia Salvo - die erste Frau im High Goal

Die argentinische High Goal Saison hat mit der " Abierto del Jockey Club" angefangen und ein Team ist schon seit Wochen in aller Munde, aber nicht weil Adolfo Cambiaso, der beste Spieler der Welt ist und bei seinem gestrigen Spiel 4 Clone von seiner Stute Lapa gespielt hat, nein...

Zum ersten mal in der Geschichte spielt eine Frau im argentinischen High Goal mit!

 

Lía Salvo wurde von Adolfo Cambiaso in das Team La Dolfina-El Paso Polo Ranch eingeladen, weil er in ihr ein Nachwuchstalent sieht, das er fördern möchte. Sie erstet damit Uruguayer David Stirling (Handicap +10) im Team.

 

Was ist daran so besonders? Lía (29 Jahre, Handicap +2) spielt seit Jahren auch in Europa professionell Polo und gehört sicherlich zu den besten Polospielerinnen, denn trotz der ganzen hoch gelobten Gleichberechtigung, es ist Frauen grundsätzlich erlaubt mit Männern zusammen zu spielen, erfolgt dies in der Regel in Argentinien nicht. Da in Argentinien das Handicap erst mit 0 anfängt, haben die argentinischen Ladies sogar ein eigenes Femal-Handicap eingeführt, um den einzelnen Abstufungen der Anfängerinnen, die ja ansonsten alle sofort eine Handicap 0 wären, besser differenzieren zu können, 

 

Außerdem darf man nicht vergessen, die großen High Goal Abiertos / Open werden mit 8 Chuckern gespielt! Wer schon nach den bei uns üblichen 4 Chuckern aus dem Atem kommt, kann sich vorstellen, was das, und bei der Geschwindigkeit und den Temperaturen in argentinien, für eine körperliche Fitness voraussetzt.

 

Man kann mit Stolz sagen, Lía hat ihr Debüt mit Bravour gemeistert, sie hat die Tore geschossen, die sie sollte und was will man mehr, sie steht nächstes Wochenende im Finale. Bravo!


 Lía ,

geboren 1987, kommt aus einem Ort mit dem verheißungsvollen Namen América, westlich von Pilar, in der Provinz La Pampa.

Dort lernte sie von ihrem Vater Hector Salvo (vormals +6 ), wie sollte es anders sein, schon früh zu reiten und Polo zu spielen. Bereits mit 10 Jahren spielte sie bei Jugendturnieren.

 

2014 bekam Lía von der AAP ein +9 Handicap auf der Frauen-Handicapliste in Argentinien und gehörte damit zu den 3 besten Spielerinnen.


52. Abierto del Jockey Club

La Dolfina-El Paso Polo Ranch +32

Lá Salvo (+2)

Adolfo Cambiaso (h) (+10)

Pablo Mac Donough (+10)

Juan Martin Nero (+10)

 

Washington +33

Diego Cavanagh (+8)

Guillermo Terrera (h) (+8)

Facundo Sola (+8)

Alfredo Cappella Barabucci (+9)

 

La Aguada +36

Alejando Novillo Astrada (+8)

Guillermo Caset (h) (+10)

Miguel Novillo Astrada (+9)

Ignacio Novillo Astrada (+9)

 

Miramar-Cría Yatay (+29)

Valerio Zubiaurre (h) (+7)

Cristian Laprida (h) (+8)

Joaquin Pittaluga (+7)

Igancio Laprida (+7)

 

Las Praderas +32

Juan Cruz Merlos (+5)

Igancio Heguy (+9)

Agustin Merlos (+9)

Igancio Toccalino (+9)


 

 

Freitag 16/9 - Cría Yatay 13 vs. Las Praderas 9.

Halbfinale 1 - Samstag 17/9 - La Dolfina – El Paso 13 vs Washington 10.

Halbfinale 2 - Sonntag 18/9 - La Aguada 11 vs. Cría Yatay 10.

Finale – Samstag 24/9 – 15.00 Uhr - La Dolfina – El Paso vs. La Aguada.


Der historische Jockey Club in Buenos Aires

Schon 1882 wurde der Jockey Club für und von der Klasse des Landadels gegründet. Meist wurden Sportarten auf den ausgedehnten Gütern auf dem Land ausgeübt, es war jedoch ein großer Reiz für die Gesellschaft sich gelegentlich zu einem gegenseitigen Austausch und sportlichen Wettbewerben in gepflegtem Ambiente in der Hauptstadt zu treffen. Das Hauptgebäude, der Palast vom Jockey Club war jahrzehntelang der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Geschehens von Buenos Aires.

Der traditionsreiche Jockey Club bietet heute seinen Mitgliedern außer der Pferderennbahn, 14 Hektar Sportgelände mit diversen Pools, 20 Tennisplätzen, 8 Fussballfeldern, 10 Paddle Plätzen etc., ferner 2 18-Loch-Golfplätze und unterhält 7 Poloplätze alles im Stadtzentrum von Buenos Aires im Stadtteil Palermo.

In der Polosaison von Mitte August bis Mitte Dezember sowie Mitte März bis Ende Mai beherbergt der Club bis zu 250 Pferde und 60 Grooms direkt auf dem Gelände.

 

Es ist leider schon viele Jahre her, dass ich das Glück hatte, die ehrwürdigen Hallen des Jockey Club zu betreten, aber ich fühlte mich sofort in die Kolonialzeit zurück versetzt. Der Jockey Club ist für mich ein Sinnbild von gelebter Tradition, wenn auch teilweise etwas eingestaubt. Schön, dass es so etwas noch gibt.

 

Wer Interesse hat, die Webseite des Clubs hat schöne Bilder, so kann man sich zumindest eine Idee von den Räumlichkeiten machen ;)