Nach 8 Tagen Polo ohne Pause ging ein wahres Polo Happening in Berlin zu Ende. Seit Sonntag, 28. August, fanden jeden Tag 2 Spiele der Europameisterschaft statt, Die teilnehmenden Nationen wurden in 2 Gruppen zu je 4 Mannschaften aufgeteilt und jede Mannschaft spielte innerhalb der eigenen Gruppe gegen jede Mannschaft, um sich dann für die Platzierungsspiele auf dem Maifeld neben dem Berliner Olympiastadion zu qualifizieren. Das bedeutete natürlich auch, es musste einen Sieger geben, ein Unentschieden war nicht akzeptabel. Dies traf insbesondere unsere Nachbarn, die Österreicher.
Österreich, das Team mit den meisten Chuckern
Bereits in den Qualifikationsspielen zuerst gegen Italien lagen sie in den ersten beiden Chuckern eindeutig zurück, konnten dann aber den 3. Chucker zur Aufholjagd nutzen, um dann den 4. Chucker mit einem 5:5 zu beenden und damit in den nächsten Extrachucker durchzustarten und kurz vor Ende des 5. Chcukers, alle rechneten schon mit dem nächsten Chcuker, Aufregung an der Ponyline, das erlösende Golden Goal von Diego Braun und der Sieg mit 6:5. Das zweite Gruppenspiel gegen Polen verlief dann innerhalb der Regelspielzeit mit einem hart umkämpften 8:5,5 Sieg um dann gegen Frankreich einen super Start vorzulegen. Die Alpenrepublikaner hatten die blauen Franzosen schon in der Tasche, als sie sich die Führung in der zweiten Hälfte wieder verspielten. Auch dieses Spiel ging in den Extrachucker und wurde letztendlich mit 4:5 zu Gunsten der Franzosen entschieden.
Deutschland das am besten vorbereitete Team
Klar können wir alle unglaublich stolz auf unsere deutschen Jungs sein, Ein tolles junges Team, was der DPV da aufgestellt hat. Man darf mit Recht sagen, dass hier die Jugendförderung und ein gezieltes Training durch Thomas Winter, welches die Jungs gemeinsam teilweise in Hamburg teilweise auf Mallorca über Wochen absolviert haben, gefruchtet hat. Man konnte schön sehen, wie die Spieler auf einander abgestimmt waren, jeder seine Position spielte und das vorher abgesprochene Taktiken und Spielzüge abgerufen werden konnten.
Es war wirklich sehr schade, daß Deutschland, obwohl bis dahin ungeschlagen, dann doch durch Irland am Freitag mit 6:8 nur auf den 2. Platz in der Gruppe A und somit auf das Spiel um den 3. Platz gegen Österreich verwiesen wurde.
Alles in allem das entscheidende Spiel am Sonntag auf dem Maifeld wurde für uns Zuschauer zum spannendsten Krimi des Turniers.
(1:0 / 3:1 /5:2 / 5;5 / 6:5 - Sieg Deutschland!!)
Golden Goal durch Caspar Crasemann, es war einfach unglaublich!
Ginevra D'Orazio, die einzige Frau bei der Meisterschaft
Eine erstklassige Leistung legte die Italienerin Ginevra D'orazio, welche als Ersatzspielerin nominiert war und dann am Samstag für den international operierenden Unternehmer Emanuelle Boni einsprang, hin. Sie spielt seit Jahren die Saison in ganz Europa und wechselt mit dem schlechten Wetter hierzulande nach Argentinien, um dort weiter zu spielen. Frauen Power und ein voller Erfolg für das italienische Team. Würden Ginevra gern auch mal bei anderen Turnieren in Deutschalnd sehen ;)
Doping
Ich weiß, ein leidiges Thema, keiner will es hören, aber für alle, die denken Polo wäre kein seriöser Sport, sei an dieser Stelle noch einmal gesagt:
JA sämtliche Pferde wurden bereits vor dem Turnier von einem Tierarzt untersucht und JA es wurden Dopingproben sowohl von Pferden als auch von Polospielern genommen! Beauftragte der FIP, also des Internationalen Poloverbandes, zusammen mit dem Turnierarzt haben die Spieler schon im Vorfeld informiert, welche Mittel man, z.B. bei einer aufkommenden Erkältung genommen werden dürfen oder bei Muskelschmerzen etc., naja und über Doping bei Pferden sind wir ohnehin alle sensibilisiert.